Fernwasser begrüßt Messungen des Forschungsschiffs „Albis“ auf der Elbe

Torgau, 05.07.2023: Am Mittwochmorgen trafen Experten der Fernwasser Elbaue-Ostharz (FEO) die Besatzung des Forschungsschiffs „Albis“ des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) zum Erfahrungsaustausch. Forschende mehrerer Helmholtz-Zentren analysieren aktuell mit Hilfe der „Albis“ in einer gemeinsamen Messkampagne die Spurenstoffbelastung der Elbe. Die Elbe-Fahrt im Rahmen der Forschungsinitiative MOSES begann Ende Juni in Tschechien und endet Mitte September in der Deutschen Bucht. FEO nutzt den von der Elbe gespeisten Grundwasserleiter bei Torgau für die Gewinnung von Trinkwasser. Gemeinsam mit weiteren Wasserversorgern entlang der Elbe überwacht das Unternehmen seit Jahren die Wasserqualität des Flusses unter dem Gesichtspunkt der Trinkwasseraufbereitung.

Am Vorabend hatte das Forschungsschiff „Albis“ des UFZ auf seiner Route von Schmilka an der tschechisch-deutschen Grenze bis zur Mündung der in der Deutschen Bucht bei Geesthacht am Torgauer Hafen festgemacht. Bevor es am Mittwoch für die Forschenden weiter zur Probenahme flussabwärts ging, stand ein Austausch mit den Kollegen von der Fernwasser Elbaue-Ostharz auf dem Plan. Matthias Krüger, Leiter Qualitätssicherung und Ressourcenmanagement der Fernwasser Elbaue-Ostharz begrüßte im Gespräch das Vorhaben und betont: „Die Wasserqualität der Elbe und ihrer Nebenflüsse hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verbessert. Dennoch beobachten wir mit wachsender Sorge eine messbare Belastung mit Spurenstoffen, die kaum abbaubar sind und damit im Wasserkreislauf verbleiben. Wir betreiben gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Wasserversorger im Einzugsgebiet der Elbe eigene Überwachungsprogramme für die Elbe. Die Untersuchungen des UFZ sind eine wertvolle und sehr umfassende Ergänzung der Datenbasis.“ Im Gegenzug überreichten Matthias Krüger und Sven Schirrmeister, Hydrochemiker im Ressourcenmanagement der FEO, den aktuellen Gütebericht der Arbeitsgemeinschaft der Wasserversorger im Einzugsgebiet der Elbe (AWE) zur Wasserqualität sowie das Europäische Fließgewässermemorandum, in dem die Qualitätsforderungen der europäischen Wasserversorger gebündelt sind.

Zur Einschätzung der Wasserqualität der Elbe und ihrer Nebenflüsse unter dem Gesichtspunkt der Trinkwasseraufbereitung betreiben die Mitgliedsunternehmen der AWE eigens abgestimmte Messprogramme, die sich immer stärker auf anthropogene Spurenstoffe fokussieren. Alle zwei Jahre werden die jährlichen Qualitätsberichte schwerpunktmäßig zu einer Broschüre zusammengefasst, um die wichtigsten Entwicklungen der vergangenen Zeit zu dokumentieren und entsprechende Bewertungen vorzunehmen.

Die AWE ist ein Zusammenschluss von Wasserversorgungsunternehmen, die zur Trinkwasserversorgung der Menschen neben Grundwasser auch das Uferfiltratwasser der Elbe und ihrer Nebenflüsse als Ressource nutzen. Der Zustand dieser Fließgewässer beeinflusst maßgeblich die Beschaffenheit des für die Gewinnung von Trinkwasser verwendeten Rohwassers. Je geringer die Belastung der genutzten Gewässer ist, umso sicherer und kostengünstiger ist die Aufbereitung von Trinkwasser. „Auch für zukünftige Generationen muss eine qualitativ hochwertige und nachhaltige Trinkwasserversorgung ohne hohen technischen und finanziellen Aufwand gesichert sein. Ziel muss es deshalb sein, die Wasserressourcen nachhaltig und vorsorgeorientiert zu schützen, damit wir weiterhin naturnahe Aufbereitungsverfahren einsetzen können“, bekräftigt Matthias Krüger. Mitgliedsunternehmen der AWE sind die Fernwasser Elbaue-Ostharz, die Sachsen Energie AG, die Kommunalen Wasserwerke Leipzig, die Berliner Wasserbetriebe AöR, die Wasserversorgung Riesa/Großenhain sowie der Zweckverband Fernwasserversorgung Sdier.

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